Auch wenn sie sich um Stilistik und Textrhetorik bemüht, ist die rechtswissenschaftliche Kommentar- und Lehrbuchliteratur gefährdet, den Leser zu langweilen. Martin Rath stellt sieben Doktorarbeiten vor, die dagegen angenehm überraschen.
Juristische Literatur kommt selten einem schriftstellerischen Lesevergnügen gleich. Meist ist das auch nicht anders möglich, die fachliche Neugier an sachlicher Information trägt das Genre, Zitierkartelle und ein positivistischer Blick auf die Rechtsprechung tun ihr Übriges.
Juristisches Schrifttum muss den Leser allzu oft nicht aktiv für sich gewinnen. Ein Bereich, in dem eine generelle Ausnahme von dieser Beobachtung gilt, sind die zahllosen Doktorarbeiten juristischer Provenienz. Zwar überwiegt auch hier gediegenes, dogmatisches Handwerk. Kurioses und Bedenkliches findet sich unter den hunderten juristischer Dissertationen, die in jedem Jahr jungen Menschen zu den begehrten zwei Buchstaben mit Punkt verhelfen, gleichwohl mit einiger Wahrscheinlichkeit.
Der neue Blick in die juristische "Konfirmation des Geistes" führt uns unter anderem zu folgenden Fragen:
Ist der moralische und gastronomische Niedergang der Menschheit schon so weit gediehen, dass es sich lohnt, eine "Menschenfleischsuchmaschine" online zu stellen?
Sind muslimische geprägte Rechtsordnungen keiner liberaleren Haltung in Sachen Meinungsfreiheit zugänglich oder brauchen sie vielleicht einfach nur etwas Nachhilfe?
Ist es nicht großartig, in juristischen Bahnen über so schlichte Dinge wie Wasser oder Geld nachzudenken?
Auf den nächsten Seiten gibt es Empfehlungen zu den Antworten dazu.
Martin Rath, Sieben spannende Jura-Dissertationen: . In: Legal Tribune Online, 15.05.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/19379 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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