Im Dezember entschied die Große Kammer des EGMR, dass Selahattin Demirtas umgehend freizulassen ist. Bereits 2018 hätte der türkische Oppositionspolitiker nach einem Urteil des EGMR freigelassen werden sollen, die Türkei setzte die Entscheidung aber nicht um.
Der Oppositionspolitiker spielte eine große Rolle, als es 2017 um das Referendum für die Einführung des Präsidialsystems in der Türkei und 2018 um die Präsidentenwahl ging. Demirtas’ Anwalt sagte, sein Mandant sei aus politisch-taktischen Gründen verhaftet worden, um die pluralistische Meinungsbildung in diesen Schlüsseljahren zu unterbinden.
Zusätzlich zur angeordneten Freilassung verurteilten die 17 Richterinnen und Richter die Türkei zu vergleichsweise hohen Entschädigungszahlungen an Demirtas: Wegen massiver Eingriffe in das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Freiheit und Sicherheit muss das Land dem Politiker über 60.000 Euro zahlen.
Sollte man kennen: . In: Legal Tribune Online, 02.01.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/43870 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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