Fünf Tage in Zelle vergessen: Millionen-Entschädigung für Studenten

31.07.2013

Die US-Drogenbehörde hatte schlicht vergessen, dass Daniel Chong noch in der Zelle saß. Erst fünf Tage später wurde der 23-Jährige befreit. Ein Jahr danach erhält er nun rund vier Millionen Dollar Entschädigung, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. In seiner Verzweiflung habe er seinen eigenen Urin getrunken und sich später mit dem Tod abgefunden.

4,1 Millionen Dollar für fünf Tage in einer Zelle. Gene Iredale, der Anwalt des vergessenen Studenten Daniel Chong, gab bekannt, diese Summe für seinen Mandanten zusammen mit weiteren Anwälten erstritten zu haben. Der Vorfall, der über ein Jahr zurück liegt, sei Folter gewesen, wird der Jurist zitiert.

Zusammen mit weiteren Verdächtigen war Chong im April 2012 bei einer Razzia auf einer Party in San Diego von der Drogenbehörde DEA festgenommen worden. Ihm wurde später mitgeteilt, dass er kein Verdächtiger sei und bald freikäme. In seiner Einzelzelle wurde der Student dann aber vergessen, erhielt folglich auch keine Nahrung und kein Wasser. Notgedrungen trank Chong seinen eigenen Urin und versuchte vergebens, die Sprinkleranlage auszulösen. Er habe im Dunkeln gesessen und geschrien, man solle ihn wenigstens nicht langsam verenden lassen. Am fünften Tag öffneten verwunderte DEA-Mitarbeiter die Tür. "Wer bist du? Wo kommst du her", sollen sie gefragt haben.

Nach Angabe eines DEA-Fachmanns hätte die Zelle eigentlich jeden Abend kontrolliert werden müssen. Chongs Zelle sei auch nicht für den Aufenthalt über Nacht geeignet, da sie keine Toilette habe.

una/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Fünf Tage in Zelle vergessen: . In: Legal Tribune Online, 31.07.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/9258 (abgerufen am: 13.11.2024 )

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