Sex-Nachrichten an Bewerberin geschickt: Ex-Ministeriumssprecher zahlt Schmerzensgeld

09.10.2012

Weil er anzügliche Sex-Nachrichten an eine Bewerberin schickte, muss ein ehemaliger Sprecher des Kultusministeriums 500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Darauf einigten sich am Dienstag beide Parteien vor dem LG Magdeburg, wie ein Sprecher mitteilte. Zuvor sei das Strafverfahren gegen den ehemaligen Sprecher gegen die Zahlung von 1.000 Euro eingestellt worden.

Eine Radiomoderatorin aus Essen hatte sich im vergangenen Jahr auf die Stelle der Öffentlichkeitsreferentin beworben, den Job aber nicht bekommen. Stattdessen erhielt sie Kurznachrichten vom damaligen Pressesprecher. Unter anderem schickte er ihr ein Bild mit einem Penis auf ihr Handy. Die Handynummer des Absenders führte die Polizei schließlich auf die Spur des Pressesprechers nach Magdeburg. Nachdem sich der Verdacht bestätigt hatte, löste das Kultusministerium den Vertrag mit dem Mann auf.

Laut dem Anwalt der Bewerberin hat sich der ehemalige Sprecher des Kultusministeriums auch bei der 36 Jahre alten Radiomoderatorin persönlich entschuldigt. Seiner Mandantin sei es nicht um das Geld gegangen, sagte der Anwalt. "Sie wollte lediglich zeigen, dass man sich so etwas nicht gefallen lassen muss." Die Frau hatte wegen Beleidigung und Verstoßes gegen den Datenschutz geklagt.

dpa/plö/LTO-Redaktion

Anm. der Red.: Fälschlicherweise hieß es zunächst im Teaser, dass der ehemalige Sprecher des Kultusministeriums ein Schmerzensgeld in Höhe von 1.500 Euro zu zahlen habe. Dies wurde am 10.10.2012 geändert.

Zitiervorschlag

Sex-Nachrichten an Bewerberin geschickt: . In: Legal Tribune Online, 09.10.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7272 (abgerufen am: 21.11.2024 )

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