Schwabinger Kunstfund: US-Amerikaner verklagt Deutschland

07.03.2014

Der Fall Cornelius Gurlitt ist bis in die Vereinigten Staaten vorgedrungen. Ein 88-Jähriger hat vor einem Gericht in Washington Klage gegen die Bundesrepublik und Bayern eingereicht, wie Zeit online am Freitag berichtete. Es geht dabei um ein Gemälde des Malers Max Liebermann.

Das Gemälde "Zwei Reiter am Strand" von Max Liebermann beschäftigt offenbar von nun an ein Gericht in Washington. David Toren* aus den USA hat Klage eingereicht gegen die Bundesrepublik und den Freistaat Bayern. Das Bild habe seinem Großonkel David Friedmann gehört, argumentiert er.

Nach einem Bericht von Zeit online soll sich Toren daran erinnert haben, das Gemälde als Jugendlicher im Haus seines Großonkels in Breslau gesehen zu haben. Inzwischen lebe der 88-Jährige in New York. Seine gesamte Familie sei von den Nazis ermordet worden, heißt es in dem Bericht.

Nach Ansicht Torens hätten die deutschen Behörden ihre Informationspflichten verletzt. Sie hätten die rechtmäßigen Besitzer informieren müssen, dies sei aber unterblieben.

Der Schwabinger Kunstfund erhitzte wochenlang die Gemüter. Im Zentrum der juristischen Debatte steht die Frage, ob die Nachfahren früherer jüdischer Eigentümer ihre Herausgabeansprüche noch heute geltend machen können. Dies wird meist mit dem Hinweis auf die inzwischen eingetretene Verjährung verneint.

una/LTO-Redaktion

* hier stand zunächst fälschlicherweise der Name "Torres", geändert am 07.03.2014, 16:50 Uhr

Zitiervorschlag

Schwabinger Kunstfund: . In: Legal Tribune Online, 07.03.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11268 (abgerufen am: 15.11.2024 )

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