EGMR: Junge Por­tu­giesen ver­klagen 33 Länder wegen des Kli­ma­wan­dels

03.09.2020

Die Waldbrände 2017 in Portugal nimmt eine Gruppe junger Menschen zum Anlass, Deutschland und weitere Staaten gerichtlich zu mehr Klimaschutz anhalten zu lassen.

Sechs Kinder und Jugendliche haben Deutschland und 32 weitere Länder wegen des Klimawandels verklagt. Die Klage sei am Donnerstag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg eingereicht worden, teilte die Nichtregierungsorganisation Global Legal Action Network (GLAN) mit.

Anlass zur Klage der sechs jungen Portugiesen aus Leiria und Lissabon seien die verheerenden Waldbrände von 2017 in ihrem Heimatland, bei denen 110 Menschen ums Leben gekommen seien. Wissenschaftler hätten bestätigt, dass der Klimawandel eine Rolle bei dieser Katastrophe gespielt habe, hieß es.

Die jüngste Klägerin ist erst acht Jahre alt, die älteste 21. Sie haben die Klageschrift mit Hilfe von GLAN erarbeitet. Den EU-Staaten sowie Norwegen, Russland, Großbritannien, der Türkei, der Schweiz und der Ukraine werfen sie vor, die Klimakrise verschärft und damit die Zukunft ihrer Generationen gefährdet zu haben.

Ziel der laut GLAN "beispiellosen Klage" ist es, dass der EGMR die 33 Länder dazu anhält, ihre nationalen Klimaziele deutlich ambitionierter zu gestalten sowie die von ihnen und ihren international tätigen Konzernen weltweit verursachten Emissionen zu reduzieren. 

Umweltklagen mehren sich in den vergangenen Jahren überall auf der Welt. In Deutschland sorgte beispielsweise 2018 die Klage eines Mannes aus den peruanischen Anden für Aufsehen. Er machte den Energiekonzern RWE für drohenden Schäden an seinem Eigentum in Folge des Klimawandels verantwortlich. 
 
dpa/vbr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

EGMR: . In: Legal Tribune Online, 03.09.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/42693 (abgerufen am: 20.11.2024 )

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