AG München: Bei vorhersehbarer Krankheit zahlt Reiseversicherung nicht

von dpa/tko/LTO-Redaktion

13.09.2010

Das AG München hat in einem am Montag veröffentlichten Urteil klargestellt, dass die Versicherung bei einem Reiserücktritt wegen einer vorhersehbaren Krankheit nicht zahlen muss.

In dem zugrundeliegenden Fall hatte der Kläger Anfang 2009 für sich und seine Familie einen Kurztrip in die USA inklusive Rücktritts-Versicherung gebucht. Kurz vor Reisebeginn erlitt seine Frau erneut einen Bandscheibenvorfall. Bereits 2008 war sie wegen der gleichen Krankheit in Behandlung. Daraufhin stornierte die Familie die Reise und machte die Kosten bei der Versicherung geltend. Diese weigerte sich jedoch, zu zahlen: Die Krankheit sei bekannt und somit nicht versichert.

Das Amtsgericht (AG) München gab der Versicherung recht: Die Leistung könne nur beansprucht werden, wenn die Reise nach Abschluss des Vertrages wegen einer unerwarteten schweren Erkrankung nicht angetreten werde. Sei eine Krankheit schon vorher bekannt, komme es darauf an, ob mit "der Fortdauer oder ihrer Verschlechterung zu rechnen sei". Die Ehefrau des Klägers habe nicht darauf vertrauen dürfen, dass die Rückenschmerzen nicht mehr auftreten, so das Gericht.

Das Urteil ist rechtskräftig (Az. 242 C 29669/09).

Zitiervorschlag

AG München: . In: Legal Tribune Online, 13.09.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/1439 (abgerufen am: 21.11.2024 )

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