Anwaltswerbung in den USA - Teil 3: Captain America, Kasperl­theater und ein Hammer-Typ

von Marcel Schneider

17.07.2015

Wesentlich gediegener geht es bei den Kollegen von Siegfried & Jensen aus Salt Lake City zu. Auch sie haben sich auf Unfallrecht spezialisiert, ziehen ihre Werbung im Gegensatz zu "The Hammer" jedoch auf einem subtileren Wege auf. Der ist aber nicht weniger bissig: Ein scheinbar naives Blondchen berichtet über ihre Erfahrungen mit der Versicherung nach einem Unfall. Ihr gegenübergestellt wird der namenlose "Versicherungstyp", der betroffen in die Kamera guckt – aber nur, weil er bald zahlen soll. Deshalb rät er der Dame, lieber keinen Anwalt zu nehmen, der würde schließlich nur unnötige Kosten verursachen und die Versicherung zahle ja sowieso gern (nämlich viel weniger als sie müsste).

 

 

Spätestens hier klingeln beim eitlen Zuschauer die Alarmglocken – wer will denn schon der Haarfarbe des Dummchens alle Ehre machen und sich von der Versicherung veräppeln lassen? Niemand! Dieser visuell nicht sehr spektakuläre und psychologisch einfach gehaltene Werbespot bringt seine Botschaft auch ohne viel Knall und Puff ins Ziel: Ein Anwalt mag kosten, keinen zu haben kostet aber mehr. Die simple Aufmachung könnte allerdings auch ein Nachteil sein. In einem Land, in dem die Konkurrenz mit viel Tamtam und Platzhirschgehabe aufwartet, mag dieser vergleichsweise leisetretende Clip schnell untergehen.

Anwaltswerbung in den USA: Lesen Sie hier auch Teil 1 und Teil 2 unserer Serie!

Zitiervorschlag

Marcel Schneider, Anwaltswerbung in den USA - Teil 3: . In: Legal Tribune Online, 17.07.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16074 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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