Wenn der Stromversorger den Fernsehgeschmack kennt
Deutschland rühmt sich (noch) eines Stromnetzes von Weltrang, während z.B. das Netz in den USA gelegentlich an Dritte-Welt-Verhältnisse erinnert. Eine Chance, den guten Versorgungsstandard zu halten, trotz unstetig werdender Stromerzeugung mittels Wind und Sonne, wird in der besseren Erfassung der Verbrauchsdaten beim Endkunden gesehen.
Die sogenannten intelligenten Stromnetze ("Smart Grids") stellen derweil eine Herausforderung an das Datenschutzrecht dar. Beispielsweise ist es möglich, anhand der jeweiligen Verbrauchsprofile zu ermitteln, welche Elektrogeräte gerade in einem intelligent erfassten Haushalt laufen.
Welche TV-Sendungen gesehen werden, verraten Ein- und Ausschaltzeiten schon ohne abgefeimtes elektronisches Feintuning, dies ähnelt ein wenig dem Wasserdruck während der Pausen populärer Fußball-Übertragungen. Aus einer jährlichen Datenerfassung (Stromzähler-Ablesung) werden tausende bis hunderttausende Einzeldaten extrahiert. Wirklich wichtige juristische Literatur zum Problem:
Johannes Franck: "Smart Grids und Datenschutz. Verarbeitung von Energiedaten in intelligenten Stromnetzen aus datenschutzrechtlicher Perspektive". Dissertation Münster/Westf. 2015, Frankfurt (Peter Lang) 2016.
Martin Rath, Acht spannende Dissertationen zu Rechtsthemen: . In: Legal Tribune Online, 17.07.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20026 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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