Anwaltsberuf

Die Justizminister befürworten Legal-Tech-Portale, die niederschwelligen Zugang zum Recht schaffen. Bieten sie aber Rechtsdienstleistungen an, sollen nur Anwälte sie betreiben dürfen. Die sollen dafür Erfolgshonorare nehmen dürfen - vielleicht.

Das beA wird bisher nur für Rechtsanwälte persönlich eingerichtet. Forderungen, auch ein Kanzleipostfach zu ermöglichen, werden deshalb lauter. Nur: Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es aktuell nicht, so der BGH. Von Martin W. Huff.

Die BRAK hat aktuelle Zahlen zur deutschen Anwaltschaft veröffentlicht. Die Zahl der zugelassenen Rechtsanwälte insgesamt stagniert beinahe, der Job als Syndikusrechtsanwalt wird indes immer beliebter.

Auch wenn Brückentag ist: Das Anwaltspostfach sollte besser erreichbar sein. Das ist nur eingeschränkt der Fall, manche Nutzer kommen nach der Anmeldung nicht weiter. Anwälte sollten für Fristsachen auf andere Übertragungswege zurückgreifen.  

Erstmals wurden zur Anwaltschaft mehr Frauen als Männer zugelassen. Das klingt nach Diversität und gleichen Chancen. Aber Frauen arbeiten anders als Männer. Und sie verdienen auch anders.

Jahrelang galt die Spezialisierung als Fachanwalt als Garant, um als Anwalt gutes Geld zu verdienen. Jetzt fehlen auf dem Land die Allgemeinanwälte. Völlig zu Unrecht, meint Edith Kindermann. Sie bräuchten nur eine vernünftige Infrastruktur.

Die Singularzulassung beim BGH wird es auch zukünftig geben: Auf der Hauptversammlung der BRAK konnte sich keiner der beiden Reformvorschläge durchsetzen. Stattdessen wollen die Präsidenten der RAK das Wahlverfahren modifizieren.

Am Donnerstag ist im Bundestag über eine Reform des RVG diskutiert worden. Die BRAK und der DAV fordern eine Erhöhung der Anwaltsgebühren schon länger. Nur so könne der Zugang zum Recht sichergestellt werden.