Filmausschnitte hatten u.a. aufgedeckt, wie Kinder von weiblichen Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft geschlagen wurden. Die Folge: Vertreter des Jugendamtes nahmen mehrere Dutzend Kinder in Obhut. Die zwölf Stämme wollen jetzt wiederum gegen die Berichterstattung angehen.
Gegen den RTL-Reporter Wolfram Kuhnigk ist Strafanzeige gestellt worden. Das gab der Rechtsanwalt der Glaubensgemeinschaft "Zwölf Stämme" in einer eigens hierfür anberaumten Pressekonferenz bekannt. Die Reportage sei manipuliert worden, so der Vorwurf. Zudem habe Kuhnigk im Rahmen der noch andauernden Gerichtsverfahren entsprechend seinen angeblich gefälschten Filmausschnitten auch falsch ausgesagt.
Kuhnigk hatte 2013 mit versteckter Kamera die Zustände in der Klosteranlage der Glaubensgemeinschaft gefilmt. Dabei war auch zu sehen, wie Kinder mit Ruten geschlagen wurden. Die Ausstrahlung sorgte für ein Einschreiten der Behörden, per Eilentscheidung war den Eltern das Sorgerecht vorläufig entzogen worden.
Von der durch den Rechtsanwalt der Glaubensgemeinschaft, Michael Langhans, veranstalteten Pressekonferenz berichtet u.a. sueddeutsche.de. Demnach gebe es nach Ansicht des Juristen deutliche Indizien dafür, dass die ausgestrahlten Videos manipuliert worden seien. Fraglich sei insbesondere der Zeitpunkt der Aufnahmen. Das sei deswegen relevant, weil "zehn Schläge in zehn Minuten anders zu bewerten sind als zehn Schläge in zehn Jahren."
Nach dem Einschreiten der Behörden seien bei den Kindern keine Spuren von Misshandlungen festgestellt worden. Zudem verwehre das zuständige Amtsgericht (AG) Nördlingen es ihm, Einsicht in die Akten zu nehmen. Auch am AG Ansbach laufen Verfahren gegen die Eltern. Dort sei ihm widerwillig Akteneinsicht ermöglicht worden.
una/LTO-Redaktion
Nach RTL-Doku: . In: Legal Tribune Online, 05.08.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12792 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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