Der langjährige AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd ist zu acht Monaten Hausarrest mit einer elektronischen Fußfessel verurteilt worden. Der 61-Jährige hatte im April vor Gericht eine Morddrohung und Drogenbesitz eingeräumt.
Ein Gericht in Neuseeland hat den langjährigen AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd zu acht Monaten Hausarrest verurteilt. Der 61-jährige Musiker der Hardrockband, der seit langer Zeit in dem Land lebt, war wegen einer Morddrohung und Drogenbesitzes angeklagt. Rudd hatte die Vorwürfe im April eingeräumt.
Die Morddrohung fiel im Rahmen eines Telefongesprächs mit einem Bekannten. Während eines Streits hatte er "Ich bring Dich um" gesagt. Der Bekannte habe Todesangst gehabt, berichteten dessen Anwälte vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hatte Rudd im November 2014 zunächst auch noch vorgeworfen, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern. Die Anklage wurde mangels Beweisen fallen gelassen.
Bei den Drogen, die der Schlagzeuger besessen haben soll, handelte es sich um Cannabis und Methamphetamin. Der Richter ordnete daher außerdem eine Entziehungskur an. Er drohte Rudd, er werde im Gefängnis landen, sollten bei ihm wieder Drogen gefunden werden. "Papa hat ein goldenes Herz und könnte keiner Fliege etwas zuleide tun", hatte Rudds Anwalt aus einer Stellungnahme von dessen Sohn Stephen vor Gericht vorgelesen. "Aber wenn er Drogen nimmt, benimmt er sich so, wie er mir immer beigebracht hat, mich nicht zu benehmen."
Anwalt hatte auf Freispruch plädiert
Rudds Anwalt Craig Tuck hatte trotz der gravierenden Vorwürfe auf Freispruch plädiert. "Unser zentraler Punkt ist, dass die Folgen einer Verurteilung in keinem Verhältnis zu dem stehen, was tatsächlich passiert ist", hatte Craig Tuck vor dem Urteil der Nachrichtenagentur dpa gesagt.
Rudd hatte zuvor geäußert, bei einer Verurteilung sei seine Karriere mit der Hardrockband vorbei. Denn der AC/DC-Sound sei ohne ihn schlichtweg nicht möglich. Daher habe er auch Berufung eingelegt, sagte dessen Anwalt nach dem Urteil.
Richter Thomas Ingram erwies sich indes als Kenner der Musikszene, wie Gerichtsreporter berichteten. Rudd sei nicht unersetzbar. Die Band Queen habe selbst ohne ihren Frontmann Freddie Mercury weitergemacht, erwiderte der Richter Tuck. Ob AC/DC Rudd wieder aufnehmen will, ist ohnehin fraglich. Rudd hatte vor kurzem zwar gesagt, er wolle wieder dazustoßen, aber Bandgründer Angus Young meinte in Interviews, das Verhältnis zu Rudd sei gestört. Statt Rudd tourt gerade Schlagzeuger Chris Slade mit der erfolgreichen Band durch Europa. AC/DC besteht seit den 70er Jahren und ist eine der erfolgreichsten Bands überhaupt.
dpa/ahe/LTO-Redaktion
Ehemaliger AC/DC-Schlagzeuger verurteilt: . In: Legal Tribune Online, 09.07.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16159 (abgerufen am: 18.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag