Anwaltswerbung in den USA: Schweine, Exp­lo­sionen, Vor­schlag­hämmer

Fast schon für Realsatire muss man diese Darbietung eines Anwalts aus St. Louis halten. Dabei ist das Konzept des Videos im Vergleich zu den Vorgängern durchaus konservativ, fast schon altbacken: Ein Herr im Anzug steht vor einem animierten Hintergrund und erklärt prospektiven Mandanten in einfachen Worten, wann und warum sie ihn mit ihrem Fall betrauen sollten. So weit, so unaufregend.

Was die Aufnahme spektakulär macht, ist die vollkommene Leidenschaftslosigkeit, mit der der Herr sein Skript verliest. Seriosität heißt nicht, beim Sprechen einzuschlafen, doch hier fürchtet man tatsächlich, dass die ohnehin nur spaltweit geöffneten Augen dem Redner gleich vollends zufallen könnten.

Und überhaupt: welches Skript eigentlich? Falls da nicht mehrfach Passagen über den Teleprompter laufen, die ausschließlich aus Punkten und Gedankenstrichen bestehen, gibt es wohl keins. Und auch keinen Teleprompter. Der Vortrag ist in etwa so souverän und zusammenhängend, als hätte man einen x-beliebigen Philosophiestudenten unvorbereitet vor die Kamera gezerrt und den ersten Take genommen. Ja, eigentlich klingt das noch wie die plausibelste Erklärung.

Zitiervorschlag

Constantin Baron van Lijnden, Anwaltswerbung in den USA: . In: Legal Tribune Online, 22.02.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11009 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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