Verleumdungsvorwürfe nach "Fire and Fury": Steve Bannon rüstet sich mit Top-Kanzlei

12.01.2018

Steve Bannon, der ehemalige Berater von Donald Trump, äußert sich im Buch Fire and Fury nicht gerade zimperlich über den US-Präsidenten. Weil ihm nun Verleumdung vorgeworfen wird, hat er die US-Top-Kanzlei Quinn Emanuel mandatiert.

Die Beschuldigungen, die Steve Bannon im kürzlich veröffentlichten Buch Fire and Fury des Journalisten Michael Wolff erhebt, bergen erhebliche Sprengkraft für die Trump-Regierung. Insbesondere hat Bannon ein Treffen von Trumps Sohn Donald Jr. mit einer russischen Anwältin während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 als "unpatriotisch" kritisiert und es als "Hochverrat" bezeichnet. Trump Jr. hatte sich nach eigener Aussage von der Anwältin belastendes Material über die Gegenkandidatin Hillary Clinton erhofft.

Doch seine Enthüllungen könnten auch ernste juristische Konsequenzen für Bannon haben. Charles Harder von der Kanzlei Harder Mirell & Abrams, der sowohl den Präsidenten als auch die Trump-Kampagne vertritt, sagte, dass Bannons Aussagen zahlreiche Rechtsansprüche zur Folge haben würden, etwa Verleumdung und üble Nachrede. Zudem habe Bannon schriftliche Vertraulichkeits- und Nicht-Verleumdungsvereinbarungen verletzt.

Bannon hat sich deshalb juristische Rückendeckung gesichert. Er habe sich an Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan gewandt, berichtet The Lawyer. Der umstrittene Ex-Berater Trumps soll nach Informationen des Branchenmagazins den Co-Managing-Partner der Kanzlei in Washington, William Burck, mandatiert haben, um ihn gegen die Vorwürfe zu verteidigen.

Burck, der auch Sonderberater unter George W. Bush war, vertritt Bannon auch in der Untersuchung des Repräsentantenhauses, in der es um seine Zeit als Wahlkampfleiter von Trump geht. Er wird jedoch nicht für ihn tätig, was die Zeit unmittelbar nach der Wahl oder im Weißen Haus angeht, berichtet The Lawyer. Auch andere hochkarätige Politiker aus dem Weißen Haus suchten schon Rechtsbeistand bei Burck, etwa der ehemalige Stabschef Reince Priebus.

Quinn Emanuel gilt als eine der renommiertesten Prozesskanzleien der USA. Sie ist auch in Deutschland aktiv und vertritt etwa Anleger im Zusammenhang mit der Abgasaffäre gegen VW. Auch war sie mit internen Ermittlungen bei dem Korruptionsskandal der Fifa beauftragt.

ah/LTO-Redaktion

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Verleumdungsvorwürfe nach "Fire and Fury": . In: Legal Tribune Online, 12.01.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/26459 (abgerufen am: 14.11.2024 )

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