Freshfields-Studie: Internationales M&A: Deutsche Konzerne investieren lieber in Indien als in China

23.04.2014

Fast alle Dax- und M-Dax-Konzerne haben in den vergangenen zehn Jahren mehr M&A-Transaktionen in Indien realisiert als in China. Zu diesem Ergebnis kommt Freshfields Bruckhaus Deringer in ihrer Studie zu den weltweiten M&A-Aktivitäten der in den beiden wichtigsten deutschen Aktienindizes gelisteten Unternehmen seit 2004.

Demnach finden sich mit China, Indien und Russland drei Schwellenländer unter den zehn weltweit begehrtesten Investitionszielen deutscher Großunternehmen der letzten zehn Jahren. Über den gesamten Zeitraum der Untersuchung seit 2004 flossen am meisten BRIC-Investitionen durch M&A der Dax-Unternehmen nach Russland (85 Transaktionen bei einem veröffentlichten Gesamtvolumen von 12,56 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Indien (81 Transaktionen / 4,14 Milliarden US-Dollar) und China (53 Transaktionen / 2,72 Milliarden US-Dollar).

"Indien hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich für Investitionen in zahlreiche Industriebereiche geöffnet, nicht zuletzt um Know-how-Transfers zu erleichtern und mit Blick auf die steigende Konsumfreude der aufstrebenden indischen Mittelklasse. Daher überrascht es nicht, dass sich auch deutsche Chemie-, Pharma-, und Konsumgüterunternehmen sowie die Automobilindustrie intensiv in Indien engagieren", sagt Dr. Lars Meyer, Indienexperte bei Freshfields Bruckhaus Deringer.

Polen und Türkei wichtige Wachstumsmärkte

Wichtige Wachstumsmärkte für Dax- und M-Dax-Unternehmen sind der Untersuchung zufolge Polen und die Türkei. Nach den veröffentlichten Transaktionswerten investierten die Konzerne in den vergangenen zehn Jahren in der Türkei durch M&A-Transaktionen fast so viel wie in Polen (5,11 Milliarden US-Dollar in 37 Deals bzw. 6,89 Milliarden US-Dollar in 51 Deals). Deutliche Zuwächse bei der Anzahl veröffentlichter Transaktionen über die letzten Jahre gab es außerdem vor allem in Brasilien und Südkorea.

25 Prozent deutsche Deals

Insgesamt tätigten die Dax-Konzerne im vergangenen Jahrzehnt weltweit 1.912 Transaktionen mit einem veröffentlichten Gesamtvolumen von 443,1 Milliarden US-Dollar. Die Mitglieder des M-Dax investierten seit 2004 einen veröffentlichten Gesamtwert von knapp 50,26 Milliarden US-Dollar in insgesamt 883 Transaktionen. Gemessen an der Anzahl konzentrierten sich gut ein Viertel der gesamten M&A-Aktivitäten auf den deutschen Markt. Damit bleibt Deutschland an der Spitze der Zielländer für M&A-Transaktionen.

Weltweit die höchsten M&A-Transaktionswerte deutscher Konzerne gab es in den vergangenen Jahren in den Bereichen in den Bereichen Automobilindustrie, Energieversorgung und Pharma. Am aktivsten waren die Dax-Konzerne Deutsche Bank, Siemens und die Allianz sowie die M-Dax-Unternehmen Axel Springer, Tui und Airbus/EADS.

Beteiligte Kanzleien

Beteiligte Personen

Freshfields Bruckhaus Deringer

Dr. Lars Meyer, M&A, Principal Associate, Hamburg/Singapur

Quelle: Freshfields Bruckhaus Deringer

Zitiervorschlag

Freshfields-Studie: . In: Legal Tribune Online, 23.04.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11755 (abgerufen am: 24.11.2024 )

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