Als mittlerweile sechstem Autobauer droht nun auch BMW ein Rechtsstreit in den USA wegen angeblichen Abgas-Betrugs bei Dieselautos.
US-Kunden beschuldigen den deutschen Autohersteller BMW - ähnlich wie Volkswagen - mit einer speziellen Software die Emissionswerte von Fahrzeugen manipuliert zu haben. Das geht aus der Klageschrift hervor, die am Dienstag bei einem Gericht im US-Bundesstaat New Jersey eingereicht wurde.
Hinter dem Verfahren steht die US-Kanzlei Hagens Berman Sobol Shapiro, die bereits ähnliche Sammelklagen gegen Volkswagen, Fiat Chrysler, General Motors, Daimler und Ford eingereicht hat. Bislang hatte dies nur für VW teure Konsequenzen.
"Wir äußern uns wegen des laufenden Verfahrens nicht", teilte ein US-Sprecher von BMW auf Nachfrage der dpa in einem Statement mit. Man befasse sich derzeit gründlich mit der Klage, um zu verstehen, was BMW vorgeworfen werde. Prinzipiell gelte aber, dass BMW-Autos nicht manipuliert und mit allen legalen Vorschriften im Einklang seien.
Konkret geht es bei der US-Klage um "Zehntausende" X5- und 335d-Modelle, die zwischen 2009 und 2013 unter falschen Versprechen zur Umweltverträglichkeit verkauft worden sein sollen. Diese Autos seien nicht nur schmutzig, sagt Steve Berman, der Managing Partner von Hagens Berman, "sie erfüllen die Standards nicht, um legal auf US-Straßen gefahren zu werden. Niemand hätte diese Autos gekauft, wenn BMW die Wahrheit gesagt hätte."
Der Schadstoffausstoß überschreite die US-Grenzwerte um das bis zu 27-fache, heißt es in der Klage. Insgesamt wirft die Kanzlei dem Autobauer 53 Verstöße vor. Die Vorwürfe richten sich auch gegen den Zulieferer Bosch, der beim VW-Skandal ins Visier der US-Justiz geraten war.
dpa/ah/LTO-Redaktion
BMW: . In: Legal Tribune Online, 28.03.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/27763 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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