Baker & McKenzie und Clifford Chance sind laut dem "Sharplegal 2014 Global Elite Brand Index" des Marktforschungsinstituts Acritas die stärksten und bekanntesten Marken unter den weltweit tätigen Kanzleien. An Bekanntheit besonders stark zugelegt haben Sozietäten wie Norton Rose Fulbright und DLA Piper.
Trotz der von Acritas als "zunehmend anspruchsvoll" bezeichneten Mandanten hat Baker & McKenzie im Markenindex ihre Führungsposition nach allen Kriterien der Befragung - Markenbekanntheit, Markenbeliebtheit, Erfahrung bei grenzüberschreitenden Deals und multijurisdiktionalen Rechtsstreitigkeiten - behauptet; mit einem deutlichen Vorsprung vor dem Nächstplatzierten, Clifford Chance. Diese Sozietät wiederum ist laut den auf Recht spezialisierten Marktforschern die "stärkste Magic-Circle-Marke der Welt".
Als "Aufsteiger in der Kanzleiwelt" bezeichnet Acritas indes Norton Rose Fulbright und DLA Piper, die auf den Plätzen drei und vier liegen und damit erstmals Kanzleien des sogenannten Magic Circles von diesen Rängen verdrängt haben. Norton Rose Fulbright profitiere dank der internationalen Fusionen der letzten Jahre von einer größeren Reichweite und Expertise, zudem schätzen Inhouse-Juristen den Ansatz der Kanzlei, sich auf einige Schlüssel-Industrien zu konzentrieren, heißt es bei Acritas.
DLA Piper gilt laut dem Marktforschungsunternehmen vor allem in den USA als gute Marke, was insofern bedeutsam ist, als dass der US-Markt nach wie vor das internationale Geschäft dominiert. Die Erfahrung in grenzüberschreitenden Mandaten, insbesondere im Technologiesektor habe dazu beigetragen, dass die Kanzlei im Markenindex nach und nach vom zehnten Platz (2011) auf den vierten Rang aufgestiegen ist.
Kanzleifusionen steigern Markenbekanntheit
Ohnehin scheinen sich Zusammenschlüsse für die Kanzleien auszuzahlen: King & Wood Mallesons, die erstmals im Jahr 2012 in den Index aufgenommen wurde und damals den 16. Platz belegte, ist seither Jahr für Jahr dank ihres beständigen Wachstums im traditionellen Kernmarkt Asien-Pazifik und durch die Fusion mit SJ Berwin aufgestiegen und hat nun Rang 14 erreicht. Ähnliches gilt für Herbert Smith Freehills (Rang 11), und auch Dentons (Rang 17) profitiert von der internationalen Dreier-Fusion im Vorjahr.
"Die Kanzleien, deren Marke am stärksten wächst, bemühen sich, den Markt zu verstehen. Sie haben auch keine Angst davor, neue Ansätze zu erproben", kommentiert Lisa Hart Shepherd, Chief Executive Officer (CEO) von Acritas, die Ergebnisse. "Die Aufsteiger im Index beweisen, dass sich ein Ansatz, der langfristige Investitionen und Planungen umfasst, auszahlt. Dennoch setzen einige Kanzleien lieber auf kurzfristige Profite – und bringen sich damit in Gefahr."
Für die Zukunft prognostiziert Actris, dass es weitere große Kanzleifusionen geben wird, mit denen Sozietäten, die regional, in einem bestimmten Rechtsgebiet oder einer bestimmten Branchengruppe stark aufgestellt sind, ihre Kapazitäten erhöhen und Lücken im Angebot schließen. Die Bedeutung traditioneller Kanzleimarken und die starke Fokussierung auf den höchsten Gewinn pro Partner werden nach Ansicht der Marktforscher an Bedeutung verlieren.
Der Sharplegal Index wurde erstmals 2010 veröffentlicht. Acritas befragt dazu weltweit weit über tausend Unternehmensjuristen in Führungspositionen.
Kanzlei-Marken-Index: . In: Legal Tribune Online, 02.10.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/13382 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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