Die Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt wird als neues Vorstandsmitglied beim Autokonzern Daimler gehandelt. Sie soll das neu geschaffene Führungsressort Integrität und Recht übernehmen, berichtet das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Die Amtszeit der 60-Jährigen beim Bundesverfassungsgericht (BVerfG) läuft Ende Januar ab. Daimler wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Eine Sprecherin des BVerfG wollte ihn weder bestätigen noch dementieren.
Hohmann-Dennhardt war Anfang der 1990er Jahre Justizministerin in Hessen, anschließend führte sie das Ministerium für Wissenschaft und Kunst. 1999 wurde sie Richterin des Ersten Senats des BVerfG in
Karlsruhe.
Sie kam am 30. April 1950 in Leipzig als Tochter eines Maurermeisters auf die Welt. 1951 flüchtete die Familie in den Westen. Nach ihrem juristischen Staatsexamen arbeitete Hohmann-Dennhardt an den Universitäten in Hamburg und Frankfurt/Main. Danach wurde sie Richterin an den Sozialgerichten in Frankfurt und Wiesbaden sowie am Landessozialgericht Darmstadt. Von 1984 bis 1989 war sie Direktorin des Sozialgerichts Wiesbaden.
Ihren Durchbruch als Politikerin schaffte Hohmann-Dennhardt 1988,
als sie in den südhessischen SPD-Vorstand gewählt wurde. 1991
wechselte sie nach Wiesbaden in das rot-grüne Kabinett des damaligen
Ministerpräsidenten Hans Eichel (SPD). Sie setzte sich unter anderem
für die Freigabe weicher Drogen und die ärztlich kontrollierte Abgabe
an Süchtige ein.
Unter schweren politischen Druck geriet sie im Herbst 1993 nach einer Fluchtserie von Häftlingen aus hessischen Gefängnissen. Christine Hohmann-Dennhardt ist nach Angaben des BVerfG verheiratet und hat zwei Kinder.
plö/LTO-Redaktion
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