Aggresives Verhalten auf deutschen Straßen ist ein Thema auf dem diesjährigen Deutschen Verkehrsgerichtstag. Von Donnerstag an diskutieren Experten in Goslar außerdem über eine Reform der Fahrausbildung und darüber, ob Fahranfänger künftig in den ersten Monaten nach Bestehen der Fahrprüfung ein Sicherheitstraining absolvieren und unter amtlicher Aufsicht ihre Fahrkünste demonstrieren sollen.
Das Interesse der Experten an der Tagung sei in diesem Jahr größer denn je. Laut einer Sprecherin der veranstaltenden Deutschen Akademie für Verkehrswissenschaften haben sich rund 1.900 Verkehrsfachleute aus Ministerien und Verwaltungen, von Automobilclubs, Verbänden und Versicherern sowie Anwälte angemeldet. Dies sei ein neuer Rekord.
Aggressive Fahrweise ist nach Untersuchungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer (GDV) ein Hauptgrund für zahlreiche schwere Unfälle mit Toten und Verletzten. Die Fachleute wollen auf der Tagung die Ursachen für rüpelhaftes Verhalten auf den Straßen erörtern und nach Möglichkeiten suchen, die Verkehrsteilnehmer zu einer weniger aggresiven Fahrweise zu bewegen.
Diskutiert wird auch über die Einhaltung von Tempolimits sowie über tatsächliche und rechtliche Probleme mit der Geschwindigkeitsmessung. Auf der Tagesordnung stehen ferner das von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) angekündigte neue Punktesystem für Verkehrssünder, ein fairer Schadensersatz für dauerhaft geschädigte Verkehrsopfer und das Schadensmanagement der Rechtsschutzversicherungen.
Traditionell behandelt der Verkehrsgerichtstag auch ein Schifffahrts-Thema. Im Mittelpunkt steht diesmal die Sicherheit von Fahrgastschiffen. Anlass ist die Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" im Januar vergangenen Jahres.
Der Verkehrsgerichtstag endet am Freitag mit Empfehlungen an den Gesetzgeber.
dpa/mbr/LTO-Redaktion
51. Verkehrsgerichtstag: . In: Legal Tribune Online, 21.01.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8008 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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