Greenpeace will mehr über den Zustand der alten Buchenwälder in Hessen wissen - und diese Auskunft wollen die Umweltaktivisten notfalls auch vor Gericht durchsetzen. Es sei Klage beim Verwaltungsgericht Kassel gegen den Landesbetrieb Hessen-Forst eingereicht worden, sagte der Sprecher des Vereins am Freitag.
Greenpeace hatte nach eigenen Angaben im November eine Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz gestellt, aber mit Verweis auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse keine Auskunft bekommen. "Bei den von Greenpeace angefragten Daten und Karten handelt es sich weder um Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse noch um geistiges Eigentum", argumentierte Sprecher Martin Hofstetter.
Dem widersprach Hessen-Forst. Man habe bestimmte Informationen zur Verfügung gestellt und begründet, warum andere nicht mitgeteilt wurden, sagte Detlef Stys von der Landesbetriebsleitung. Einem Prozess sehe Hessen-Forst gelassen entgegen.
Greenpeace geht davon aus, dass bundesweit immer mehr Holz in alten Buchenwäldern eingeschlagen wird. "Wir befürchten, dass Profitinteressen ökologisch wertvollste Waldgebiete dauerhaft ruinieren", betonte Hofstetter. In den vergangenen Jahren seien viele Bürgerwälder privatwirtschaftlich organisiert worden, um größere Gewinne für die Landeshaushaltskassen abzuwerfen.
Auch in anderen Bundesländern hatte die Organisation nach eigenen Angaben Anfragen an Forstbetriebe gestellt. Auskunft habe es aus in Rheinland-Pfalz und Thüringen gegeben. Außer Hessen hätten auch Forstbetriebe in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen die Auskunft verweigert.
dpa/tko/LTO-Redaktion
Greenpeace klagt beim VG Kassel: . In: Legal Tribune Online, 23.03.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5858 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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