Der Mammut-Prozess gegen den ehemaligen Reemtsma-Entführer Thomas Drach ist vorbei. Einer von Deutschlands bekanntesten Schwerverbrechern muss nun erneut für lange Zeit ins Gefängnis.
Das Landgericht (LG) Köln hat den früheren Reemtsma-Entführer Thomas Drach am Donnerstag wegen Raubs (§ 249 Strafgesetzbuch (StGB)) und versuchten Mordes (§§ 211, 22, 23 Abs. 1 StGB) zu einer Freiheitsstrafe von fünfzehn Jahren verurteilt. Außerdem hat die Kammer die anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet. Drach kommt damit nach verbüßter Haft in den Maßregelvollzug und wird dort weiter hinter Gittern sitzen. Das Gericht hat mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprochen.
Das LG Köln hat es als erwiesen angesehen, dass Drach 2018 und 2019 drei Raubüberfälle auf Werttransporter in Köln und Frankfurt am Main begangen hat. LTO berichtete hierzu. Bei zwei der Taten gab er laut Urteil Schüsse auf die Geldboten ab. Beide Männer haben dadurch schwere Verletzungen erlitten. Auch war Drach im Zusammenhang mit einem Überfall im hessischen Limburg angeklagt, welcher ihm aber nicht nachgewiesen werden konnte.
Ehemaliger Entführer saß bereits zuvor über 14 Jahre in Haft
Drach selbst hat stets alle Vorwürfe bestritten. Seine Verteidiger hatten Freispruch für ihn gefordert. Mit dem Urteil am 100. Verhandlungstag geht ein fast zweijähriger Mammut-Prozess zu Ende, der unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden hat.
1996 hatte Drach den Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma, Jan Philipp Reemtsma, entführt und gegen Lösegeld wieder freigelassen. Für die Tat war Drach zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Seither gilt er als einer der gefährlichsten Schwerverbrecher Deutschlands.
xp/dpa/LTO-Redaktion
Nach genau 100 Verhandlungstagen: . In: Legal Tribune Online, 04.01.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/53557 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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