Staatsanwaltschaften fokussieren sich: Ver­stärkte Ermitt­lungen gegen Ver­däch­tige wegen NS-Ver­b­re­chen

04.08.2021

Bundesweit wollen Staatsanwaltschaften verstärkt gegen Verdächtige aus der NS-Zeit ermitteln. Eine 96-jährige Frau und ein 101 Jahre alter Mann sollen sich beispielsweise schon im Herbst vor Gericht verantworten müssen.

Die Staatsanwaltschaften in Deutschland wollen die letzten noch lebenden, mutmaßlichen NS-Verbrecher vor Gericht bringen. So sollen im Herbst Prozesse gegen zwei weitere Verdächtige beginnen. Vor dem Landgericht Itzehoe (Schleswig-Holstein) etwa muss sich eine 96 Jahre alte Frau verantworten, ein knapp 101-jähriger Mann ist vor dem Landgericht Neuruppin (Brandenburg) bereits angeklagt.

Neun Verdachtsfälle werden von den Staatsanwaltschaften Erfurt, Weiden, Hamburg und Neuruppin sowie von der Generalstaatsanwaltschaft Celle bearbeitet, wie der Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, Thomas Will, in Ludwigsburg sagt. Die Behörde führe außerdem Vorermittlungen in sechs weiteren Fällen.

Die Verdächtigen waren in der Endphase des Zweiten Weltkrieges überwiegend zur Bewachung in Konzentrationslagern eingesetzt. Sie sind 95 Jahre alt und älter. Es geht um den Tatvorwurf der Beihilfe zum Mord, der nie verjähre, wie Will betonte.

dpa/cp/LTO-Redaktion

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Staatsanwaltschaften fokussieren sich: . In: Legal Tribune Online, 04.08.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45642 (abgerufen am: 25.11.2024 )

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