Der Prozess gegen den Ex-LBBW-Chef Siegfried Jaschinski und weitere ehemalige Vorstände der Landesbank Baden-Württemberg hat ein vorzeitiges Ende gefunden. Die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung stimmten am Donnerstag vor dem LG Stuttgart der Beendigung des Verfahrens gegen Geldauflagen in Höhe von 40.000 bis 50.000 Euro zu.
Das Landgericht (LG) Stuttgart hat das Verfahren gegen den Ex-LBBW-Chef Siegfried Jaschinski und weitere ehemalige Vorstände vorläufig eingestellt (Beschl. v. 24.04.2014, Az. 14 KLs 151 Js 97163/08). Die Wirtschaftsstrafkammer hatte dies kürzlich vorgeschlagen, am Donnerstag stimmten Staatsanwaltschaft und Verteidigung dem zu.
Die Anklage warf dem Ex-Vorständen vor, die Lage der Bank im Konzernlagebericht 2008 geschönt und Risiken aus Zweckgesellschaften in den Bilanzen 2005 und 2006 nicht richtig dargestellt zu haben. Die LBBW musste in der Finanzkrise mit Milliarden vom Land, der Stadt Stuttgart und den Sparkassen gestützt werden.
Jaschinski soll 50.000 Euro für die Einstellung zahlen, die übrigen Vorstände 40.000 Euro. Zuvor hatte der Gutachter des Gerichts die Sicht der Angeklagten ein zweites Mal gestärkt. Der Frankfurter Wirtschaftsprofessor Mark Wahrenburg bemängelte zwar das Risikomodell der Bank. "Damit befand sich die LBBW aber in bester Gesellschaft", hatte er vor Gericht mitgeteilt. Andere Banken seien 2008 ähnlich vorgegangen, die Aufsichtsbehörden hätten damals große Spielräume gelassen.
dpa/una/LTO-Redaktion
LG Stuttgart zu LBBW-Banker: . In: Legal Tribune Online, 24.04.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11778 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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