In Wittenberg wird heute ein jüngst im dortigen Stadtarchiv entdecktes handschriftlich verfasstes Urfehdebuch aus dem 16. Jahrhundert präsentiert. In dem Buch sind auf 340 Seiten Urfehden verzeichnet, die zahlreiche entlassene Strafgefangene zwischen 1559 und 1689 versprochen haben.
Die Existenz des Urfehdebuchs war bislang nicht bekannt. Der Fund ist nach Angaben der Stadt für die deutsche Strafrechtsgeschichte des Reformationszeitalters eine sensationelle Entdeckung.
Mittels einer Urfehde verzichteten Strafgefangene im Mittelalter darauf, sich nach Verbüßung ihrer Strafe an dem Prozessgegner oder an den Richtern zu rächen.
Justizgeschichte: . In: Legal Tribune Online, 27.04.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/437 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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