Zum 30. Jubiläum: "Wei­marer Dreieck" lädt erst­mals Jura­stu­die­rende aufs Podium ein

20.10.2021

Zu einer Diskussion anlässlich des Jubiläums des "Weimarer Dreiecks" sind erstmals Jurastudierende dabei. Unter anderem mit dem NRW-Justizminister werden sie über die Zukunft der Rechtswissenschaften sprechen, auch über Ausbildungsreformen.

Erstmals sind bei einer Diskussion anlässlich des 30. Jubiläums des "Weimarer Dreiecks" Jurastudierende dabei. Die Veranstaltung zum Thema "Meine Zukunft als Jurist/in in Europa – Was den juristischen Nachwuchs aus Frankreich, Polen und Deutschland bewegt" findet am 25. Oktober 2021 statt. Teilnehmende an der Diskussion sind neben den Jurastudierenden der NRW-Justizminister Peter Biesenbach, der NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Stephan Holthoff-Pförtner sowie die Präsidentin des NRW-Verfassungsgerichtshofs und Kölner Hochschullehrerin Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb.

Ein thematischer Schwerpunkt der Diskussion wird die Zukunft des Jurastudiums werden. So zeigt sich die Kölner Jurastudentin Svea Totzke als eine der Teilnehmenden besonders an den Reformplänen des Juristenausbildungsgesetzes (JAG) NRW interessiert und sieht hier Diskussionsbedarf mit den NRW-Ministern. "Dass nun die Initiative ergriffen wurde und eine Reform des Ausbildungsgesetzes vorgenommen werden soll, begrüße ich sehr. Jedoch enthält der aktuelle Vorschlag meiner Meinung nach nicht nur wenige Verbesserungen, sondern verschlimmert die Situation der Studenten auch in vielen Bereichen", erläutert Totzke gegenüber LTO.

"Juristinnen und Juristen trifft eine individuelle Verantwortung für Rechtsstaatlichkeit"

Doch auch die Geschehnisse des vergangenen Jahres bewegen die Studierenden. So möchte Raphael Neidhardt, der zurzeit in Frankreich Jura studiert, in der Diskussion die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Studierenden, insbesondere in Jura, zur Sprache bringen. "In Frankreich hieß es ganz klar, dass Unis und Schulen ganz zum Schluss schließen, während in Deutschland die Studierenden rund 1,5 Jahre nur vor dem Bildschirm hockten. Hier sehe ich dringenden Klärungsbedarf seitens der Politik", so Neidhardt.

Sein Kollege Damon Pourzand sieht das auch so und ergänzt, dass er die Diskussion für ein Gespräch über die besondere Verantwortung von Juristinnen und Juristen nutzen möchte. "Juristinnen und Juristen gestalten und formen das Recht und lenken damit die Gesellschaft in einer Weise, als es andere Berufe tun. Sie trifft daher auch eine individuelle Verantwortung in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit. Das sollte sich in Zukunft auch in der Juristenausbildung niederschlagen", so Pourzand.

Seit 1991 bietet das "Weimarer Dreieck" ein trilaterales Forum für Deutschland, Frankreich und Polen, um über grenzüberschreitende und europapolitische Themen zu diskutieren und sich abzustimmen. Zurückzuführen ist es auf ein Treffen der damaligen Außenminister der drei Länder an Goethes Geburtstag in Weimar. Dieses Jahr ist auch die Online-Teilnahme möglich, Interessierte können sich hier anmelden.

Transparenzhinweis: Moderator der am 25.10.2021 stattfindenden Diskussionsrunde wird Marc Ohrendorf (LL.M.) sein, Senior Product Manager von LTO. An der redaktionellen Planung und Arbeit dieses Texts war er nicht beteiligt.

pdi/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Zum 30. Jubiläum: . In: Legal Tribune Online, 20.10.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46272 (abgerufen am: 20.11.2024 )

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