In der EU-Kommission bröckelt die Unterstützung für das umstrittene Urheberrechtsabkommen Acta. "Macht Euch um Acta keine Sorgen mehr", sagte die EU-Kommissarin Neelie Kroes am Freitag in Richtung der Netzaktivisten auf der Konferenz re:publica in Berlin.
Es sei wahrscheinlich, dass das Vertragswerk nicht in Kraft treten werde, erklärte die Kommissarin für die Digitale Agenda. Die vielen Proteste gegen Acta seien ein Weckruf für die Politiker in Brüssel gewesen. Bislang hatte die EU-Kommission das umstrittene Abkommen verteidigt und erklärt, zunächst eine Prüfung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abwarten zu wollen.
Zugleich mahnte Kroes in ihrer Rede auf der Konferenz eine faire Bezahlung für Künstler und Kreative an. Der Wandel von analog nach digital bedeute nicht, dass Inhalte immer kostenlos seien. Es bedürfe aber neuer Distributionswege. Veraltete Regeln verhinderten diese manchmal - etwa das Urheberrecht. Manche Akteure seien auch zu bequem, um zu erkennen, dass die Welt sich gewandelt habe.
dpa/age/LTO-Redaktion
Umstrittenes Abkommen: . In: Legal Tribune Online, 07.05.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/6144 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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