Eine gelernte Krankenschwester aus Wismar, die mit gefälschten Examina und Zeugnissen fast 25 Jahre lang an Schulen unterrichte, ist vom AG Kiel zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
"Hohe kriminelle Energie" bescheinigte das Amtsgericht (AG) Kiel der heute 50-Jährigen in der Urteilsbegründung am Mittwoch. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung hatten Bewährungsstrafen beantragt.
Verhandelt wurden die Fälle ihrer Lehrtätigkeit in Schlesweg-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern von 2008 bis 2013. Zwischenzeitlich arbeitete die Frau auch als Lehrerin in Brandenburg und Berlin. Dabei hatte sie zu Prozessbeginn zugegeben, neben den für den Lehrerberuf relevanten Zeugnissen bereits ihr Abitur gefälscht zu haben.
Immer dann, wenn ihre Tätigkeit aufzufliegen drohte, wechselte sie die Schule oder das Bundesland. Erst 2013 flog sie endgültig auf, da sich Schüler über zu einfachen Unterricht beschwerten und man ihre Unterlagen genauer prüfte.
Auf die Behörden wirft das jahrelange Treiben der falschen Lehrerin nach Auffassung des Gerichts aber auch kein gutes Licht. Die Datumsangaben, Rechtschreibfehler und auch das Layout so manches Schriftstückes hätten Zweifel an der Echtheit wecken müssen.
ms/dpa/LTO-Redaktion
AG Kiel zu falscher Lehrerin: . In: Legal Tribune Online, 17.06.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/15902 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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