Cyberkriminalität: Daten­si­cher­heit ver­stärkt im Fokus von Unter­neh­mens­ju­risten

02.05.2018

Inhouse-Juristen befassen sich derzeit intensiv mit Cyberkriminalität und der Datensicherheit in ihren Unternehmen - und die Bedeutung dieser Themen wird weiter zunehmen. Das ergab eine Studie des Verbandes von Unternehmensjuristen ACC.

Die Prävention von und die Reaktion auf Cyberangriffe sowie die Finanzplanung rund um das Thema Cybersecurity werden für die Unternehmensjuristen in den nächsten Monaten weiter an Bedeutung gewinnen. Das ist eines der Ergebnisse des The State of Cybersecurity Report der Association of Corporate Counsel (ACC), der am Dienstag veröffentlicht wurde. Befragt wurden 617 Unternehmensjuristen in über 412 Unternehmen in 33 Ländern.

63 Prozent der Umfrageteilnehmer verzeichneten bereits jetzt einen Zuwachs der Unternehmensausgaben, die auf Cyber-Vorfälle zurückzuführen sind – im Jahr 2015 waren es nur 53 Prozent. Fast ein Drittel (32%) der Befragten gab außerdem an, in einem Unternehmen zu arbeiten oder gearbeitet zu haben, das von Cyberangriffen betroffen war.

"Angesichts der stetigen Zunahme von schwerwiegenden Datenschutzverletzungen ist es nicht verwunderlich, dass die Sicherheit von unternehmensinternen Daten immer mehr in den Fokus von Geschäftsführern und Rechtsvorständen rückt", sagt Veta T. Richardson, Geschäftsführerin und Präsidentin der ACC. "Rechtsabteilungen spielen eine wesentliche Rolle in der Formulierung von Richtlinien und Verfahren zur Verminderung von Risiken aus Cyberkriminalität."

Rechtsabteilungsleiter und Justitiare in großen Unternehmen sind oft in "Response Teams" vertreten, die Datenschutzverletzungen und Datenpannen beheben sollen, ergab die Studie weiter. Die Verantwortung für das Thema Daten und Cybersicherheit liegt jedoch meist bei der IT-Abteilung, das berichten immerhin drei Viertel der befragten Unternehmensjuristen.

Neue Standards und Abläufe durch DSGVO

Auch die Europäische Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) beschäftigt die Syndizi. 40 Prozent der Befragten sagten, dass ihre Unternehmen interne Datensicherheitsstandards, Meldeverfahren bei Datenschutzverstößen und Krisenbewältigungsmaßnahmen ändern werden. Unter den US-amerikanischen Unternehmensjuristen befürworten 63 Prozent der Befragten die Umsetzung eines einheitlichen Datenschutzgesetzes und eine gesetzliche Anzeigepflicht bei Verstößen gegen die Datensicherheit auf Bundesebene.

Um die Mitarbeiter auf Verstöße gegen den Datenschutz vorzubereiten, führen 62 Prozent der Unternehmen mit einem Bruttoumsatz von mindestens drei Milliarden US-Dollar verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen für alle Angestellten durch. 45 Prozent simulieren sogar mögliche Cyberangriffe, damit die Mitarbeiter daran üben können. Außerdem geben 57 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen durch eine Cyber-Police versichert sei – das sind zehn Prozent mehr als 2015.

ah/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Cyberkriminalität: . In: Legal Tribune Online, 02.05.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/28385 (abgerufen am: 15.11.2024 )

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