Brinkmann & Partner: Flughafen Zweibrücken ist insolvent

Nun muss der verschuldete Flughafen staatliche Beihilfen in Höhe von bis zu 56 Millionen Euro zurückzahlen, wozu er nicht in der Lage ist. Im Jahr 2012 hatte der Airport 4,6 Millionen Euro Verlust gemacht, im vergangenen Jahr fiel das Minus nach eigenen Angaben geringer aus. Neue EU-Leitlinien, die Anfang des Jahres in Kraft getreten sind, verbieten Subventionen für zwei Airports, die weniger als 100 Kilometer auseinanderliegen. Rund 40 Kilometer entfernt von Zweibrücken befindet sich der Flughafen Saarbrücken, der keine Beihilfen zurückerstatten muss.

Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner aus der Insolvenzkanzlei Brinkmann & Partner hat sich inzwischen sowohl mit den Fluggesellschaften als größten Kunden wie auch mit den wichtigsten Lieferanten darauf geeinigt, dass der Flugbetrieb vorerst aufrecht erhalten bleiben soll. "Der unmittelbare Kollaps ist erst einmal abgewendet. Für die Sicherung der weiteren Zukunft brauchen wir jedoch einen Investor", sagt Plathner.

Die Geschichte des rheinland-pfälzischen Flughafens Zweibrücken geht bis ins Jahr 1950 zurück, zivil genutzt wird er aber erst seit 1991. 2012 verzeichnete Zweibrücken 13.230 Flugbewegungen, rund 243.000 Passagiere wurden dort abgefertigt. Um den Flughafen herum entstand in den letzten Jahren das größte Designer Outlet Center Deutschlands. Darüber hinaus wurden der Multimedia Internet Park (MIP), ein Freizeit- und Erlebnispark, sowie ein breitgefächertes Gewerbeangebot erbaut und geschaffen.

Quelle: ah/LTO-Redaktion