Der Markt für Fusionen und Übernahmen wird sich 2015 auf dem aktuellen, vergleichsweise hohen Niveau stabil weiterentwickeln. Den Unternehmenskäufern machen allerdings zunehmend rechtliche Hürden zu schaffen. Dies sind Ergebnisse des aktuellen M&A Panel, für das CMS Deutschland und das Magazin Finance die M&A-Chefs deutscher Unternehmen sowie führende Investmentbanker und M&A-Berater befragt haben.
Nachdem im vergangenen Herbst die Stimmung im M&A-Markt gesunken war, hat sich die Situation über den Winter stabilisiert. Sie reiche zwar noch nicht an die Aufbruchsstimmung Anfang 2014 heran, gehe aber aufgrund der nun höheren Dealaktivität von einem höheren Basisniveau aus, heißt es in der Studie.
So stimmen in der Befragung die Corporate-M&A-Verantwortlichen der These, dass sich das Dealumfeld in den kommenden zwölf Monaten verbessert, mit dem Wert 5,35 zu (10 = volle Zustimmung), bei den Investmentbankern und Beratungshäusern liegt die Zustimmung sogar bei 6,15.
"Wir sehen derzeit eine hohe M&A-Aktivität, gerade bei komplexen und internationalen M&A-Projekten. Geopolitische Entwicklungen haben wie erwartet eher Auswirkungen auf Transaktionen in Krisengebieten als auf den Gesamtmarkt", sagt CMS-Partner Dr. Thomas Meyding. "Die gesamtwirtschaftliche Situation wird deutlich entspannter gesehen."
Transaktionssicherheit sinkt
Zu den Faktoren, die einen Deal scheitern lassen, gehören nach Ansicht der Befragten vor allem divergierende Preisvorstellungen. Auf Platz zwei liegt die "mangelnde Attraktivität von Zielunternehmen". So hoch wie noch nie schätzen Corporate-M&A-Chefs derzeit negative Due-Diligence-Findings als Dealbreaker ein. "Der Trend zu einer intensiveren und auf industrietypische Risiken konzentrierten Due Diligence setzt sich ungebrochen fort", beobachtet Dr. Oliver Wolfgramm, Partner bei CMS in Deutschland.
Wenn auch auf niedrigerem Niveau, so haben zudem rechtliche Aspekte als Dealbreaker zugenommen: Die Uneinigkeit über Vertragsgestaltungen bewerten Unternehmensverantwortliche um gut acht Prozent, Widersprüche durch Regulierungsbehörden um rund sieben Prozent höher.
Die Finanzierung eines M&A-Deals ist für die Unternehmen nach wie vor keine große Hürde. Anleihen legen als Finanzierungsinstrument weiter zu. Ein Vorsprung der strategischen Investoren gegenüber Private-Equity-Investoren ist hinsichtlich der Finanzierung kaum mehr zu erkennen. Während die befragten Investmentbanker und M&A-Berater das Finanzierungsumfeld für Corporates zurzeit außerordentlich gut einschätzen, liegen die Finanzierungsbedingungen für die Finanzinvestoren inzwischen nahezu auf ähnlichem Niveau, heißt es in der Studie.
Die großen M&A-Beratungshäuser haben einige Transaktionen aus ihrer Pipeline über den Winter abgearbeitet. Zwar ging die Auslastung damit etwas zurück, doch laut Prognoseindikator bleibt sie für die großen Berater weiterhin überdurchschnittlich. Unterdessen haben Berater mit Smallcap-Fokus ihren Rückstand gegenüber ihren Mid- und Largecap-Kollegen leicht aufgeholt.
Marktstudien: . In: Legal Tribune Online, 06.03.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/14857 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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