Marktstudie: M&A-Geschäft boomt weiter

03.06.2015

Auf M&A-Transaktionen spezialisierte Anwälte dürften sich auch in den nächsten Monaten über eine gute Auslastung freuen. Branchenbeobachter rechnen vor allem im Bereich kleinerer Unternehmen mit einem steigenden Projektaufkommen.

Die Spezialisten für Fusionen und Übernahmen in deutschen Banken und Beratungshäusern sehen ihre aktuelle Arbeitsauslastung und die Prognosen für die kommenden Monate positiv: Das Marktklima sei sehr gut, es gebe vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten und die M&A-Aktivitäten nehmen weiter zu. Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle "M&A Panel", das die Kanzlei CMS und das Magazin Finance drei Mal jährlich erstellen. Dabei werden M&A-Chefs deutscher Unternehmen sowie führende Investmentbanker und M&A-Berater anonym zu ihrer Markteinschätzung befragt.

Derzeit sehen die deutschen M&A-Profis in nahezu allen Branchen im Vergleich zur Februar-Befragung eine noch höhere Dealaktivität. Lediglich in der Medienbranche stagnierte das Aufkommen, im Bereich Energie/Bergbau ging es auf niedrigem Niveau leicht zurück. Die größte Aktivität verzeichnen Software/IT, Handel/E-Commerce und Pharma/Healthcare, wobei die höchsten Wachstumsraten bei Handel/E-Commerce, Financial Services, Dienstleistungen und erneuerbaren Energien liegen.

Auslastung im Smallcap-Segment steigt

Wie der Prognoseindikator des Panels zeigt, gehen die Berater mit Blick auf die kommenden Monate von einer weiterhin überdurchschnittlich hohen Auslastung aus. Zwar geben nur noch rund 30 Prozent der befragten M&A-Chefs in Unternehmen an, mindestens jede zweite Transaktion mit externer Unterstützung abzuwickeln. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei rund 50 Prozent.

Die insgesamt große Zahl an Transaktionen sorgt dennoch bei den M&A-Beratern und Investmentbankern für eine überdurchschnittlich hohe Auslastung. Dabei haben die Beratungshäuser mit Fokus auf Smallcap-Transaktionen erstmals seit Auflage des M&A-Prognoseindikators vor einem Jahr etwas mehr zu tun als ihre Kollegen mit Schwerpunkt auf Mid- und Largecap-Deals.

Robustes Finanzierungsumfeld

Nach Worten von CMS-Partner Dr. Oliver Wolfgramm zeigt sich auch das Finanzierungsumfeld für strategische Investoren und für Private-Equity-Häuser "ausgesprochen robust". Verfügbarkeit und Konditionen seien nach wie vor sehr gut. "Durch teilweise hohe bis sehr hohe Kaufpreiserwartungen der Verkäufer ist aber häufig mehr Zeit für die Vorbereitung und für die Sicherstellung der Finanzierung von Unternehmenskäufen nötig", beobachtet Wolfgramm.

Die M&A-Chefs in den Unternehmen sind bereit, die guten Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen – auch wenn die Kassen gut gefüllt sind. Sie räumen der eigenen Liquidität den mit Abstand höchsten Stellenwert bei der Akquisitionsfinanzierung ein, messen jedoch zugleich Bankkrediten eine so große Bedeutung zu wie noch nie zuvor in den Befragungen.

Dealbreaker Due Diligence

Wie die Investmentbanker und M&A-Berater sehen auch die Corporates den Wunsch nach schnellerem Wachstum derzeit als wichtigsten Dealtreiber an. Im Vorfeld von Transaktionen wird aber zurzeit besonders genau hingesehen – die Unternehmensverantwortlichen haben laut Panel immer mehr den Eindruck, dass Verhandlungen besonders intensiv und langwierig sind.

Auf der Seite der größten Dealbreaker messen die Corporates einer negativen Due Diligence-Prüfung nach wie vor eine hohe Bedeutung bei; auch bei Investmentbankern und M&A-Beratern ist der Wert hier gestiegen.

Beteiligte Kanzleien

Quelle: CMS Hasche Sigle

Zitiervorschlag

Marktstudie: . In: Legal Tribune Online, 03.06.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/15750 (abgerufen am: 23.11.2024 )

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