Generationenwechsel in der Justiz: Meck-Pomm sucht Nach­wuchs

28.12.2017

Zehn Jahre noch - dann ist die Hälfte der jetzigen Richter und Staatsanwälte in Mecklenburg-Vorpommern in Pension. Das Justizministerium bemüht sich um Nachwuchs, auch aus anderen Bundesländern.

Der Justiz in Mecklenburg-Vorpommern steht ein Generationenwechsel bevor. In etwa zehn Jahren wird fast die Hälfte der heute rund 600 Richter und Staatsanwälte in Pension sein. Ab 2021 gehen verstärkt auch Justizfachangestellte in den Ruhestand, wie das Justizministerium mitteilte.

Erste Erfolge sieht Ministerin Katy Hoffmeister (CDU) bei der Einstellung von Referendaren. Im Sommer waren es 26 junge Frauen und Männer, im Dezember 31. "So viele neue Referendare waren es zuletzt vor vier Jahren", sagte sie. Als Grund für den höheren Zuspruch nannte die Ministerin die Imagekampagne, die sie 2016 bundesweit startete. Jeder dritte Referendar kommt aus anderen Bundesländern.  

Das Ministerium habe zudem mit dem Oberlandesgericht (OLG) Rostock begonnen, das Referendariat als Vorbereitung auf die Zweite Juristische Staatsprüfung zu optimieren. Es gebe ein praxisorientiertes, modernes Lernprogramm für Referendare mit Modulen für Zivil- und Strafrecht.

Ministerium wirbt mit bundesweiter Imagekampagne

Die Unterhaltsbeihilfe für Referendare war bereits 2016 angehoben worden. Die Leistung der Referendare habe sich bereits verbessert, beim Zweiten Staatsexamen seien bessere Noten als in den beiden vorangegangenen Jahren erreicht worden, sagte Hoffmeister.

Für 2018 kündigte sie an der Greifswalder Universität den zweiten Jura-Info-Tag an. Studierende und Referendare könnten sich über die Ausbildung zum Volljuristen und über Berufsmöglichkeiten informieren.

Bei den Justizfachangestellten sind laut Hoffmeister in diesem Jahr 25 Auszubildende eingestellt worden, 2018 sollen es 38 sein. Zuvor hatten nur 15 junge Leute im Jahr eine Ausbildung begonnen. "Wir müssen die jungen Menschen unbedingt im Land behalten", sagte Hoffmeister. Zwischen 2021 bis 2038 sei damit zu rechnen, dass jährlich 40 bis 50 Justizfachangestellten in den Ruhestand gehen. Das Justizministerium habe einen Werbefilm produzieren lassen, der im nächsten Jahr bundesweit verbreitet werden soll.

dpa/mgö/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Generationenwechsel in der Justiz: . In: Legal Tribune Online, 28.12.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/26201 (abgerufen am: 13.11.2024 )

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