Hans Litten (1903-1938), Anwalt der "Roten Hilfe"
Die Bundesrechtsanwaltskammer und die Rechtsanwaltskammer Berlin haben ihren Sitz an der Littenstraße. Unter deutschen Juristen weltberühmt wurde der engagierte Rechtsanwalt Hans Litten durch den Edenpalast-Prozess von 1931. Von Misshandlungen schwer gezeichnet nahm sich Litten 1938 im Konzentrationslager Dachau das Leben.
Litten vertrat im Edenpalast-Prozess die Nebenklage. Er nahm in diesem Prozess den als Zeugen vorgeladenen Adolf Hitler ins Verhör, um ihm Propagandaforderungen nach einem gewaltsamen Auseinandertreiben des Parlaments vorzuhalten. Damit dekuvrierte Litten die Strategie der NSDAP, mit vermeintlich legalen Mitteln an die Macht zu kommen und brachte den späteren Diktator ins Schwitzen.
Auch gegen den Polizeipräsidenten von Berlin, den SPD-Mann Karl Zörgiebel, war Litten 1929 wegen tödlicher Polizeigewalt vorgegangen. Im juristischen Nachspiel der gewalttätigen politischen Kämpfe der Weimarer Republik vertrat Hans Litten regelmäßig die Sache der "Roten Hilfe". Diese Rechtshilfeorganisation war stark mit der totalitären Kommunistischen Partei vernetzt. Diesen Teil der Geschichte blendet man heute gerne aus.
(Bild © Bronzebüste von Jürgen Raue / wikimedia-commons / Bubo)