Rudolf Aschenauer (1913-1983), Anwalt der schwarz-braunen Gründerjahre
Im Jahr 1951 gehörte der Münchener Rechtsanwalt Rudolf Aschenauer dem Gründungsvorstand der "Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V." an. Dem unverfänglichen Namen zum Trotz finanzierte der Verein vor allem die Strafverteidigung sowie Lobbyarbeit zugunsten verurteilter deutscher Kriegsverbrecher.
Bereits zuvor hatte Aschenauer die Strafverteidigung des SS-Gruppenführers Otto Ohlendorf übernommen, den ein US-Kriegsverbrechertribunal 1947 wegen der Einsatzgruppen-Morde zum Tod verurteilte.
Im Umfeld weiterer Kriegsverbrecherprozesse bediente sich Anwalt Aschendorf der modernen Lobbyarbeit, kooperierte beispielsweise mit dem noch unbekannten US-Senator Joseph McCarthy, um gegen die möglicherweise durch Folter erpressten Geständnisse im Malmedy-Prozess vorzugehen. In diesem Prozess waren 1946 deutsche Kriegsverbrechen im Verlauf der Ardennenoffensive abgeurteilt worden.
Obwohl in rechtsextremen Kreisen bestens eingeführt, vertrat Aschenauer aber auch in einem Streit zwischen Konrad Adenauer und der "Reichspartei" ein Vergleichsangebot des Bundeskanzlers und war wohl lange Zeit Mitarbeiter des Verfassungsschutzes.
(Bild © wikimedia-commons / US Army)