Jacques Vergès (1924-2013), der Maître der finsteren Seite
"Niemand wirft Leute in Handschellen ab. Das wäre doch ein Verbrechen mit Unterschrift und Siegel", sagte Jacques Vergès dem Spiegel im Jahr 2002 zum Vorwurf, sein Mandant habe über dem Atlantik Regimegegner aus dem Flugzeug werfen lassen.
Noch im gesegneten Alter 74 Jahren ging der französische Anwalt Vergès gegen Amnesty International vor. Die Menschenrechtsorganisation habe Gnassingbé Eyadéma, Diktator der Republik Togo, mit dem Vorwurf verleumdet, ebensolche Todesflüge für Regimegegner befohlen zu haben.
Als Vertreter der Bergbau- und Handelsinteressen der soeben entkolonialisierten Länder Afrikas und Asiens kam der bekennende Kommunist Vergès zu Reichtum. Wohl aus Liebe zur absoluten Kälte der Macht vertrat er Mandanten wie den Gestapo-Chef von Lyon und Mitorganisator des Holocausts Klaus Barbie oder den ehemaligen Präsidenten Jugoslawiens Slobodan Miloševi, wegen Kriegsverbrechen angeklagt vor dem Jugoslawien-Tribunal.
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