Heinrich von Kleist – Michael Kohlhaas
"Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde!" Zitieren kann ihn jeder, gelesen hat ihn kaum jemand. Schade eigentlich, denn Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas" ist nicht nur der Prototyp des verbissenen Rechthabers, der um sein berechtigtes Verlangen mit den Mitteln der Selbstjustiz bis zum Pyrrhussieg kämpft, sondern auch eine unterhaltsame, von Witz und augenzwinkernder Einsicht in das menschliche Wesen geprägte Novelle.
Das historische Vorbild der Geschichte war übrigens Hans Kohlhase, dem auf der Reise von Brandenburg nach Köln auf Geheiß des Ritters von Zaschwitz zwei Pferde abgenommen wurden, die er angeblich gestohlen hatte. Eine friedliche Beilegung der Sache scheiterte, und Kohlhase ging schließlich solange mit Gewalt und Vandalismus gegen die Erben des Ritters vor, bis er gefasst und hingerichtet wurde.
Bild: Anaconda