Herman Melville – Billy Budd
Die Schifffahrt ist ein zentrales Motiv in den Werken Herman Melvilles, der selbst fünf Jahre als Seefahrer gearbeitet hatte, bevor er sein Monumentalwerk "Moby Dick" verfasste. Auch sein letzter (Kurz-)Roman spielt an Bord der britischen Marine, die neben ungezählten anderen den jungen und unwiderstehlich sympathischen Matrosen Billy Budd gepresst hat.
Die Falle, in die der Waffenmeister des Schiffs den offenherzigen und zu keinem Argwohn fähigen Budd locken will, ist für den Leser ebenso wie für die Besatzung von Anfang an erkenntlich, nur für den tragischen Helden selber nicht. Aber kann sein guter Wille seine böse Tat entschuldigen, oder verlangt die Moral auf See nach Strafe auch für die, die sie nicht verdient haben?
Bild: btb