Die Staatsanwaltschaft und das Justizministerium in den USA haben offenbar Belege für ein kriminelles Fehlverhalten von VW im Zuge der Abgasaffäre gefunden. Neben den bisherigen Entschädigungszahlungen drohen nun weitere hohe Geldbußen.
Der Autokonzern VW befindet sich offenbar in Vergleichsverhandlungen mit der US-Staatsanwaltschaft. Wie das Wall Street Journal berichtet, sind Staatsanwaltschaft und Justizministerium auf Beweise für ein "kriminelles Fehlverhalten" gestoßen. Noch gibt es dazu keine Stellungnahme der US-Behörden oder von VW selbst.
Im letzten Jahr hatte VW zugegeben, Schummelsoftware bei Emissionsmessungen verwendet zu haben. In einem Zivilverfahren hatte der Konzern sich bereits zu einer Entschädigungszahlung von 15 Milliarden Dollar bereit erklärt. Auf die Höhe der Strafzahlungen habe man sich hingegen noch nicht geeinigt. Laut einem vom Wall Street Journal zitierten Insider könnte sie die bisherige Rekordstrafe gegen Autobauer übertreffen. Diese liegt bei 1,2 Milliarden Dollar, welche Toyota 2014 hat zahlen müssen, nachdem der Konzern Probleme mit unbeabsichtigt beschleunigenden Autos vertuscht hatte.
Laut dem Insider bleibt weiterhin unklar, ob die US-Justiz auch Volkswagen-Mitarbeiter zur strafrechtlichen Verantwortung ziehen will. Offenbar haben die Behörden auch Verantwortliche aus Deutschland im Visier.
acr/LTO-Redaktion
US-Justiz sieht kriminelles Verhalten: . In: Legal Tribune Online, 16.08.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20306 (abgerufen am: 02.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag