Die Polizei in North Dakota darf Drohnen künftig mit Elektroschockern, Pfefferspray oder Gummigeschoss-Waffen ausstatten und damit auf Verbrecherjagd gehen.
Die Gesetzgeber im an Kanada grenzenden US-Staat wollten Drohneneinsätze der Polizei eigentlich beschränken, etwa durch die Vorschrift von Durchsuchungsbefehlen für die Suche nach Beweisen aus der Luft. Auch ein komplettes Waffenverbot für Einsätze mit den ferngesteuerten Mini-Helikoptern war vorgesehen.
Doch dann erreichte das Mitglied einer Strafverfolger-Lobbygruppe laut einem Bericht des "Daily Beast", dass im Gesetzestext nur von "nicht tödlichen Waffen" die Rede ist. Damit sind neben Pfefferspray und Gummigeschossen auch Schallkanonen und Elektroschocker legal. Durch letztere kamen in den USA laut einer Zählung des britischen "Guardian" dieses Jahr allerdings bereits mindestens 39 Menschen ums Leben.
North Dakotas Abgeordneter Rick Becker, der das Gesetz unterstützt hatte, zeigte sich unzufrieden. "Meiner Ansicht nach sollte es eine klare, rote Linie geben", sagte er dem "Daily Beast". "Drohnen sollten nicht bewaffnet werden. Punkt." Unterdessen versuchen Tüftler angeblich bereits, auch mit scharfen Waffen wie Pistolen ferngesteuert aus der Luft zu schießen, wie etwa ein auf Youtube hochgeladenes Video zeigt.
Drohnen erfreuen sich in North Dakota offenbar großer Beliebtheit. Der Staat hatte sich dafür stark gemacht, als Drohnen-Teststätte der Flugaufsichtsbehörde FAA gewählt zu werden. Die University of North Dakota bietet gar einen Studiengang zum Steuern von Drohnen an.
dpa/una/LTO-Redaktion
Neues Gesetz in North Dakoda: . In: Legal Tribune Online, 31.08.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16758 (abgerufen am: 19.11.2024 )
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