Die Deutsche Bank beendet den Dauerstreit um die Pleite des Kirch Medienkonzerns mit einer dreistelligen Millionenzahlung. 775 Millionen Euro zuzüglich Zinsen und anderer Kosten - dem Vernehmen nach insgesamt gut 900 Millionen Euro - kostet das Frankfurter Geldhaus der Vergleich, der vor dem OLG München besiegelt wurde.
Mit dem Vergleich vor dem Münchner Oberlandesgericht (OLG) zieht die Bank einen Schlussstrich unter den seit fast zwölf Jahren andauernden Streit um eine Mitverantwortung für die Pleite des Kirch-Medienkonzerns 2002. Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte die Deutsche Bank und ihren damaligen Chef Rolf Breuer zeitlebens für den Zusammenbruch seines weit verzweigten Medienimperiums (ProSieben, SAT.1, N24) verantwortlich gemacht. Breuer hatte in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen - wenige Wochen vor der Kirch-Insolvenz.
Kirch trat eine Prozesslawine gegen Breuer und die Bank los, seine Erben setzten die Fehde fort. Kurz vor Weihnachten 2012 errang die Kirch-Seite vor dem OLG München einen bedeutenden Sieg: Die Richter verurteilten die Bank zu Schadenersatz und warfen etlichen ehemaligen und amtierenden Vorständen zahlreiche Verfehlungen vor (Az. 5 U 2472/09). Die Höhe des Schadensersatzes sollten Gutachter bestimmen. Gefordert hatte die Kirch-Seite in diesem Prozess rund zwei Milliarden Euro.
Beide Seiten hatten mehrfach versucht, den Streit aus der Welt zu schaffen. Anfang 2012 war ein Anlauf des damaligen Vorstandschefs Josef Ackermann zu einem Vergleich kurz vor dem Abschluss geplatzt.
Die Erben von Medienunternehmer Leo Kirch haben sich zufrieden über den Vergleich mit der Deutschen Bank geäußert. Nach der Einigung können nun auch die Gläubiger des früheren Medienkonzerns auf weiteres Geld hoffen.
dpa/age/LTO-Redaktion
Streit mit Kirch-Erben vor OLG München beigelegt: . In: Legal Tribune Online, 20.02.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11114 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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