Umstrittenes Steuerabkommen mit der Schweiz: NRW besteht auf Änderungen

24.09.2012

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) will lieber gar kein Steuerabkommen mit der Schweiz als das von der Bundesregierung ausgehandelte. Das Argument, ohne Abkommen blieben Milliarden Euro durch Verjährung unbesteuert, wollte Walter-Borjans am Montag im ARD-Morgenmagazin nicht gelten lassen.

"Dieses Abkommen ist am Ende ein Abkommen, das den Schweizer Banken weiterhin billiges Geld sichert und das auch weiterhin Anonymität für Steuerbetrüger aus Deutschland sichert", so Borjans. Für die Zukunft sollten laut Abkommen zwar Zinsen auf Beträge gezahlt werden, die in Deutschland hinterzogen wurden, aber das illegal in die Schweiz geschaffte Geld sei weg. "Dann wird das in den nächsten Jahren ein Milliardenverlust", sagte Walter-Borjans.

Er verlangte erneut, dass ein Steuerabkommen höhere Nachversteuerung und Informationsaustausch beinhalten müsse. Die Schweiz hatte Nachverhandlungen am Wochenende abgelehnt. "Fällt das Abkommen durch, bleibt der Status quo", sagte der Schweizer Finanzstaatssekretär Michael Ambühl der Zeitung Sonntagsblick. Das geplante Abkommen sieht eine einmalige Nachbesteuerung der in die Schweiz transferierten Vermögen deutscher Steuersünder vor. Es droht am Widerstand von SPD und Grünen im Bundesrat zu scheitern.

dpa/age/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Umstrittenes Steuerabkommen mit der Schweiz: . In: Legal Tribune Online, 24.09.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7155 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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