Die 'Ndrangheta gilt als eine der einflussreichsten Mafia-Organisationen. Nun gab es europaweit eine groß angelegte Razzia mit 108 Festnahmen.
Mehr als 1.000 Polizisten sind am frühen Mittwochmorgen gegen Mitglieder der italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Deutschland ausgerückt. Bei dem Großeinsatz wurden bundesweit Dutzende Wohnungen durchsucht und rund 30 Haftbefehle vollstreckt, wie die Strafverfolgungsbehörden in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und dem Saarland mitteilten. Auch in anderen europäischen Staaten, darunter auch in Italien selbst, schlugen die Ermittler zu. Insgesamt wurden laut italienischen Behörden 108 Haftbefehle europaweit vollstreckt.
Die kalabrische Mafiaorganisation 'Ndrangheta ist nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) derzeit die "relevanteste Mafia-Gruppierung" mit einer dominanten Stellung auf dem europäischen Kokainmarkt. "Sie versucht, ihr Territorium auszuweiten und Einfluss auf kalabrische Migrantengemeinschaften auszuüben", erklärte das BKA.
Hintergrund der europaweiter Großeinsätze ist nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden ein Verfahren, das sich gegen Verantwortliche und Mitglieder der 'Ndrangheta richtet. Den Verdächtigen wird unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen.
Das Verfahren werde durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe geführt, an der Europol und Eurojust, die Agentur der EU für Zusammenarbeit in Strafsachen, beteiligt seien. Neben Italien seien auch Behörden aus Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien dabei.
dpa/LTO-Redaktion
Razzia zur Mafiabekämpfung: . In: Legal Tribune Online, 03.05.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/51678 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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