Nach Tod eines Asylbewerbers: Brand­an­schlag auf Des­sauer Poli­zei­re­vier

18.01.2012

Vor rund sieben Jahren war ein Asylbewerber in einer Dessauer Polizeizelle aus ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Am frühen Mittwochmorgen haben Unbekannte einen Molotow-Cocktail auf jene Polizeiwache geworfen und "Oury Jalloh, das war Mord" an die Wand gesprüht.

Verletzt wurde bei dem Angriff niemand, sagte ein Polizeisprecher. Die Täter hatten nach ersten Erkenntnissen einen Molotow-Cocktail gegen eine Seitentür des Reviers geschleudert. Eine Scheibe ging zu Bruch und dichter Rauch drang in das Gebäude ein. An eine Fassade wurde laut Polizei zudem der Schriftzug "Oury Jalloh, das war Mord" gesprüht.

Hintergrund könnten demnach der Feuertod des Asylbewerbers Jalloh in einer Zelle des Polizeireviers vor sieben Jahren sein.

Der Mann aus Sierra Leone war 2005 bei einem Brand in einer Polizeizelle ums Leben gekommen. Die genauen Todesumstände gelten bis heute als ungeklärt. Der Asylbewerber soll das Feuer selbst entfacht haben, obwohl er an Händen und Füßen gefesselt war.

Erst vor rund zwei Wochen war es am Rande einer Gedenkfeier für den Verstorbenen in Dessau-Roßlau zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Menschenrechtsaktivisten gekommen. Auslöser war die Beschlagnahmung eines Plakats, auf dem der Spruch "Oury Jalloh, das war Mord" stand. Es gab mehrere verletzte Demonstranten.

dpa/tko/LTO-Redaktion

 

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Nach Tod eines Asylbewerbers: . In: Legal Tribune Online, 18.01.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5339 (abgerufen am: 20.11.2024 )

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