Bundesjustizminister Heiko Maas hat den amerikanischen Präsidenten Donald Trump für seine Haltung nach den rechtsextremen Ausschreitungen in der US-Stadt Charlottesville kritisiert. Trumps Verhalten sei "fatal" und ein falsches Signal.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) macht dem US-Präsidenten Donald Trump schwere Vorwürfe wegen dessen vager Antwort auf die Gewalt bei einer Kundgebung von Rechtsextremisten in Charlottesville. "Trumps halbherziges Lavieren zu den rechtsextremen Gewaltausbrüchen ist fatal", sagte Maas am Montag in Berlin. "Gegen Rassismus sollten alle Demokraten eindeutige Worte finden. Wer da nicht klare Haltung zeigt, muss sich vorhalten lassen, Neonazis sogar noch zu ermutigen", sagte der Minister.
Am Samstag war es in der US-Stadt Charlottesville am Rande einer Kundgebung von Hunderten Mitgliedern verschiedener rassistischer Gruppen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten gekommen. 15 Menschen wurden verletzt. Danach fuhr ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten und rammte zwei Fahrzeuge. Eine 32-jährige Frau starb, weitere 19 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.
Trump hatte danach zwar Hass, Gewalt und Bigotterie verurteilt, aber dabei die Rassisten und Rechtsextremisten nicht beim Namen genannt. Und er ordnete die Gewalt allgemein "vielen Seiten" zu. Das brachte ihm viel Kritik ein. Neben Vertretern vieler Organisation und den oppositionellen Demokraten rügten auch prominente Republikaner Trumps Reaktion als viel zu schwach.
dpa/acr/LTO-Redaktion
Nach Ausschreitungen in den USA: . In: Legal Tribune Online, 14.08.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/23941 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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