Michael Düllmann geht seit Jahren gegen das Relief der Wittenberger "Judensau" vor – und scheiterte zuletzt vor dem BGH. Nun zieht er vor das BVerfG. Im LTO-Podcast Allein unter Juristen spricht er über seinen Weg und sein Anliegen.
"Das Relief kann nur Abscheu hervorrufen – und Horror vor dem, was es bewirkt hat", so Michael Düllmann, der seit Jahren mit viel Herzblut dafür kämpft, dass die "Judensau" an der Stadtkirche Wittenbergs entfernt wird. Zuletzt scheiterte der deutsche Jude und ehemalige Student der evangelischen Theologie vor dem Bundesgerichtshof (BGH) mit seinem Anliegen, nun hat er Verfassungsbeschwerde eingelegt und zieht vor das Bundesverfassungsgericht (BVerfG).
Mit Podcast-Host Beate Hinrichs spricht er in Folge sechs von Allein unter Juristen darüber, warum er die Zivilgerichte von Anfang nicht für zuständig gehalten hat und warum sein Kampf keineswegs zu Ende wäre, falls er vor dem BVerfG Recht bekäme. Sein großes Ziel ist, den Reformator Martin Luther zu entthronen, der an der Wittenberger Stadtkirche predigte und dessen antijudaistische Schriften dem neuzeitlichen Antisemitismus den Weg bereiteten. Die "Judensau" ist für Michael Düllmann darum Rufmord, der in Mord mündete - die Shoah.
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LTO-Podcast "Allein unter Juristen": . In: Legal Tribune Online, 24.08.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49410 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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