LG Wien verurteilt 17-Jährigen: Zwei­ein­halb Jahre Haft für IS-­Mitglied­schaft

15.07.2015

Ein österreichischer Jugendlicher ist vom Landgericht Wien zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich dem IS angeschlossen hatte und wegen einer Verletzung in seine Heimat zurückgekehrt war.

Am Mittwoch verurteilte ihn das Gericht wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und Aufforderung zu terroristischen Straftaten. Im Mai 2014 war der damals 16-Jährige zum Islam konvertiert und dann Ende August über die Türkei ins IS-Gebiet nach Syrien gereist.

Dass der nicht vorbestrafte Teenager ins Gefängnis muss, begründet das Gericht damit, dass er kaum wegen veränderter Ansichten, sondern vielmehr nur wegen einer Verletzung zurück nach Österreich gekommen sei. Jugendliche wie der Angeklagte seien besonders anfällig für "solche Ideologien" und liefen Gefahr, sich am Vorbild des minderjährigen IS-Mitglieds zu orientieren. Dem müsse auf jeden fall Einhalt geboten werden.

Das Gericht versteht das hohe Strafmaß als Signal nach Außen, das zeigen soll, was passiert, wenn man sich "auf so etwas einlässt". Das Strafmaß fiel nicht noch höher aus, weil es den Teenager mangels Beweisen vom Vorwurf der aktiven Teilnahme an Kampfhandlungen freisprach. Es akzeptierte die Aussage des Angeklagten, wonach er vom IS lediglich als Rettungswagenfahrer im Kampfgebiet eingesetzt worden sei.

dpa/ms/LTO-Redaktion

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LG Wien verurteilt 17-Jährigen: . In: Legal Tribune Online, 15.07.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16242 (abgerufen am: 19.11.2024 )

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