LG Stuttgart: Kunsthändler wegen gefälschter Giacometti-Skulpturen verurteilt

05.04.2011

Der Angeklagte hatte gestanden, falsche Skulpturen des Schweizer Künstlers verkauft zu haben.

Als Drahtzieher einer Fälscherbande hatte der 62-Jährige Kunsthändler Sammler um rund neun Millionen Euro betrogen.

Im August 2009 war in Mainz ein geheimes Lager mit rund 1.000 gefälschten Bronzen des Bildhauers Alberto Giacometti ausgehoben worden. Viele weitere
Skulpturen waren bereits an private Sammler verkauft worden. Laut Anklage wurde den Kunden erzählt, die Bronzen des Bildhauers stammten aus einem von den Erben Giacomettis geheim gehaltenen Fundus. Zum Beweis der Echtheit seien gefälschte Zertifikate gezeigt worden. Zur Stützung der fantasievollen Legende sei zudem ein Buch mit dem Titel "Diegos Rache" vorgelegt worden.

Die Skulpturen trugen nach Darstellung der Anklage die für den Künstler typischen Signaturen und ebenfalls gefälschte Stempel der Gießwerkstätten.

Das Landgericht (LG) Stuttgart hat den Kunsthändler aus Mainz wegen millionenschweren Kunstbetrugs zu sieben Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Hierbei handelt es sich um eine Gesamtfreiheitsstrafe, da der Angeklagte bereits Anfang 2010 wegen Betrugs mit Giacometti-Fälschungen zu fast drei Jahren Haft verurteilt worden war.

Gegen einen nicht geständigen mutmaßlichen Komplizen wird der Prozess fortgesetzt.

dpa/tko/LTO-Redaktion

 

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LG Stuttgart: . In: Legal Tribune Online, 05.04.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/2948 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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