LG Magdeburg zum Jalloh-Prozess: Nebenklage beantragt neue Brandversuche

04.12.2012

Im Prozess um den Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh will die Nebenklage mit neuen Brandversuchen an Schweinen ihrer Mord-Theorie nachgehen. Sie beantragte am Dienstag am LG Magdeburg Versuche mit und ohne Brandbeschleuniger, um die Todesumstände aufzuklären.

Nebenklagevertreterin Gabriele Heinecke äußerte erneut Zweifel, dass Jalloh die Matratze, auf der er gefesselt lag, selbst angezündet hat. Sie gehe davon aus, dass der Mann aus Sierra Leone bewusstlos war, als der Brand ausbrach. Das Landgericht (LG) Magdeburg will bis zum Mittag über den Antrag entscheiden. Ob wie geplant mit den Plädoyers begonnen wird, ist offen.

Der Prozess gegen einen Polizeibeamten läuft seit fast zwei Jahren. Er ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft reagierte er nicht schnell genug auf Alarmzeichen aus der Zelle und vertat damit wertvolle Zeit für Jallohs Rettung.

Update (13:01 Uhr): Das LG hat den Antrag der Nebenklage auf weitere Brandversuche zurückgewiesen. Die Vorsitzende Richterin Claudia Methling bat die Prozessbeteiligten, sich auf die Plädoyers vorzubereiten.

dpa/plö/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

LG Magdeburg zum Jalloh-Prozess: . In: Legal Tribune Online, 04.12.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7701 (abgerufen am: 04.11.2024 )

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