In der strafrechtlichen Aufarbeitung des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs gibt es eine weitere Anklage. Ein Angeklagter erhob im Prozess schwere Vorwürfe gegen seinen Vorgesetzten, der sich nun wegen fahrlässiger Tötung verantworten muss.
Im Zusammenhang mit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren Beschuldigten angeklagt. Dem ranghohen Mitarbeiter einer Baufirma würden fahrlässige Tötung und Baugefährdung vorgeworfen, sagte ein Sprecher des Landgerichts (LG) Köln am Donnerstag. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Die Anklage beruhe im Wesentlichen auf Angaben, die ein Angeklagter in dem derzeit laufenden Prozess zum Archiv-Einsturz gemacht hatte. Demnach soll sein Vorgesetzter von Problemen bei den Bauarbeiten gewusst haben.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft haben Fehler bei den Bauarbeiten für eine neue U-Bahn-Haltestelle dazu geführt, dass das Stadtarchiv am 3. März 2009 zusammenbrach. Zwei Anwohner kamen ums Leben, es entstand ein Milliardenschaden. Vor knapp zwei Monaten begann der Strafprozess gegen fünf Mitarbeiter von Baufirmen und den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB). Sie sind wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung angeklagt.
Ob das Verfahren gegen den nun neu angeklagten Oberbauleiter separat verhandelt oder in den laufenden Prozess eingegliedert wird, sei noch nicht entschieden, sagte der Gerichtssprecher.
dpa/mam/LTO-Redaktion
Angeklagter beschuldigt Vorgesetzten: . In: Legal Tribune Online, 16.03.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/27561 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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