Ex-Verteidigungsminister, Ex-Doktor Karl-Theodor zu Guttenberg sieht seinen guten Namen beschmutzt. Wegen einer vermeintlichen Verletzung seines Persönlichkeitsrechts verklagt er den LIT-Verlag. Grund ist ein satirisch gemeintes Geleitwort in dem Buch "Von der hohen Kunst, ein Plagiat zu fertigen".
Der Münsteraner Wissenschaftsverlag hat dem Buch "Von der hohen Kunst, ein Plagiat zu fertigen" von LTO-Autor Roland Schimmel ein Geleitwort vorangestellt, welches mit dem Namen zu Guttenbergs unterschrieben ist, ohne tatsächlich von diesem zu stammen. In dem Geleitwort distanziert sich der Ex-Minister, der 2011 wegen der Plagiats-Affäre zurücktreten musste davon, willentlich ein Plagiat verfasst zu haben.
Zu Guttenberg wirft dem Verlag vor, es sei nicht erkennbar, dass es sich bei dem Geleitwort um Satire handele und es tatsächlich nicht von ihm stamme. Zur seiner Verteidigung verweist der LIT-Verlag auf das Datum unter dem Geleitwort, den 1. April 2011. Ferner sei das Buch in der Schriftenreihe "anmerkungen" erschienen. Dort würden seit Jahren Bücher erscheinen, die den Wissenschaftsbetrieb satirisch aufs Korn nehmen. Bislang hätten dies noch alle Leser verstanden.
Der Ausgang des Streits ist bisher ungewiss. Zu Guttenbergs Anwälte hatten den Verlag zunächst vergeblich aufgefordert, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Nun wird sich das Landgericht Hamburg mit dem Fall befassen müssen. Auf die Klage zu Guttenbergs hin hat das Gericht für den 11. April den Termin für eine Güteverhandlung festgesetzt (Az. 324 O 691/13).
mbr/LTO-Redaktion
Guttenberg wehrt sich gegen Satire: . In: Legal Tribune Online, 22.01.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/10747 (abgerufen am: 15.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag